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The Blues Brothers 2000

The Blues Brothers 2000

Regie: John Landis
Erscheinungsjahr: 1998 (USA)
Dauer: 123 min

Abbildung: The Blues Brothers 2000 - Filmcover

Inhalt

Blues Brothers 2000", eine Rhythm-and-Blues-Komödie, ist die Fortsetzung des John- Landis-Hits "Blues Brothers" von 1980. Dan Aykroyd ist wieder Elwood Blues, der verrückte Musiker mit seinem Koffer voller Blues. In weiteren Hauptrollen spielen John Goodman ("Roseanne" von ABC), Joe Morton ("Speed", "Terminator 2 - Tag der Abrechnung") und J. Evan Bonifant ("Three Ninjas Kick Back"). Das Drehbuch von "Blues Brothers 2000" stammt von Aykroyd und Landis, die Produzenten sind Landis, Aykroyd und Leslie Belzberg, Associate Producer ist Grace Gilroy.

Die Handlung setzt 18 Jahre nach der ursprünglichen "göttlichen Mission" wieder ein. Elwood (Dan Aykroyd) ist aus dem Gefängnis entlassen und muß feststellen, daß sich in der Zwischenzeit viel verändert hat. Sein Partner Jake ist tot, seine Band existiert schon lange nicht mehr, und das Waisenhaus, in dem er aufgewachsen ist, wurde abgerissen. Even Curtis, der Aufseher des Waisenhauses, der Ersatzvater von Jake und Elwood, ist gestorben. Der einzige lebende Verwandte Elwoods ist nun Cabel (Joe Morton), der uneheliche Sohn von Curtis, also sein Quasi-Stiefbruder. Cabel, ein linientreuer Bilderbuchpolizist, will aber von Familienbanden nichts wissen. Er ist überzeugt, daß Elwood nichts Gutes im Sinn hat.

Elwood sucht Unterstützung bei seiner ehemaligen Lehrerin, Schwester Mary Stigmata. Sie arbeitet im Krankenhaus und hat eigene Probleme: Sie weiß nicht, was sie mit dem zehnjährigen Waisenkind Buster (J. Evan Bonifant) anfangen soll, der dringend einen "Mentor" braucht.

Elwood weiß, daß "die Wege des Herrn unergründlich" sind, und schon bald ist er mitten in einer völlig neuen Mission. Jetzt hat er einen Grund, die alte Band wieder zusammenzutrommeln. Sie werden mitmachen bei dem von Queen Mousette veranstalteten Wettstreit der Bands in Louisiana, und sie werden den verirrten Buster wieder auf den Pfad der Tugend zurückbringen. Der Weg führt direkt zu einem Striplokal. Dort treffen sie auch den Barmann Mighty Mack McTeer (John Goodman), der selbst einiges vom Blues versteht. Dann machen sich die drei auf den Weg, um die Band wieder zu vereinen. Dabei sind sie ständig auf der Flucht, nicht nur vor Cabel und der Polizei, sondern auch vor der Chicago-Gruppe der Russenmafia und einer rechtsextremen paramilitärischen Vereinigung.

Bemerkung

Jake und Elwood, auch bekannt unter den Namen Blues Brothers, sind inzwischen ein Markenzeichen. Sie wurden in den frühen Siebzigern von John Belushi und Dan Aykroyd in Toronto, Kanada, ins Leben gerufen. Pate standen Aykroyds Liebe zum Blues und Belushis Liebe zum Rock and Roll. Die offizielle Taufe fand im New Yorker Lone Star Cafe mit Willie Nelson und "Room Full of Blues" als Back-up-Band statt. Dann wurden die Blues Brothers in die Saison 1977-78 der Saturday Night Live Show integriert. Als die Beliebtheit des Duos wuchs, wurden die beiden auch musikalisch anspruchsvoller, und sie engagierten einen Kern von Spitzenmusikern, die ihnen bei ihrer Mission helfen sollten, R&B wieder ins allgemeine amerikanische Bewußtsein zurückzubringen. 1978 brachten die Blues Brothers ihr erstes Album "Briefcase Full of Blues" heraus.

Es wurde im Universal Amphitheater live aufgenommen und landete mit dem Single-Hit "Soul Man" auf Nummer eins der nationalen Charts. Schnell kletterte es weiter und hat inzwischen den dreifachen Platin-Status erreicht.

Im folgenden Jahr drehten Aykroyd und Belushi den Film "Blues Brothers" mit dem Regisseur und Koautor John Landis. Der Film kam 1980 in die Kinos und wurde sofort ein riesiger Kassenerfolg. Er spielte in Amerika mehr als 80 Millionen Dollar ein und katapultierte die Blues Brothers in die erste Reihe der Popkultur-Erzeugnisse. Und Rhythm and Blues war nun auch wieder in den Charts. Die Mission war erfolgreich.

Sie wurde durch John Belushis frühzeitigen Tod im Jahre 1982 unterbrochen, aber der weltweite Kultstatus des Films hat Aykroyds Leidenschaft für Rhythm und Blues am Leben gehalten.

Jetzt geht mit "Blues Brothers 2000" die Geschichte und die Musik weiter. "Ich dachte immer, da käme noch eine andere Geschichte, aber als John starb, war alles zu Ende", meint Aykroyd. "Aber die Zeit verging, und ich fing wieder an, im House of Blues mit der Band zu spielen. Auch in meinem Leben gab es einige Veränderungen, und langsam war ich so weit, daß ich mich hinsetzen konnten, um das nächste Kapitel im Leben Elwoods zu schreiben."

"Blues Brothers 2000" ist, wie Aykroyd erklärt, die Geschichte von Elwoods Suche nach seiner Familie und seiner schließlichen Erlösung. "Als Elwood aus dem Gefängnis kommt, ist er ziemlich deprimiert. Er muß feststellen, daß viele Menschen, die er geliebt hat, nicht mehr leben. Er braucht also einen neuen Grund weiterzumachen, weiterzuleben", erklärt Aykroyd. "Bestimmte Vorzeichen, die ihm die Vorsehung schickt, und die Liebe seiner alten Freunde helfen ihm, wieder Fuß zu fassen. Und bei allem entdeckt er plötzlich seinen Familiensinn. Es ist eine richtige klassische amerikanische Odyssee."

Für den Regisseur John Landis bedeutete die Wiederaufnahme der Blues Brothers die Gelegenheit, sich mit Ereignissen zu beschäftigen, die das Leben von Menschen über lange Zeitspannen hinweg beeinflussen.

"Blues Brothers 2000" ist eine Fortsetzung im wahrsten Sinne des Wortes, und das hat mich sehr fasziniert", kommentiert Landis. "Der neue Film setzt nicht nur 18 Jahre später dort wieder ein, wo der alte aufgehört hat, und erzählt die Geschichte von Elwood Blues weiter, er ist auch einer der wenigen Filme, in denen die meisten Schauspieler der ersten Fassung wieder mitspielen - Aretha Franklin, Kathleen Freeman, Frank Oz, Steve Lawrence, die Band, James Brown - alle sind wieder da und spielen ihre alten Rollen. Und sie sind echt 18 Jahre älter."

"Der Film hat auch mehr Herz als der erste, vielleicht weil er mit Leuten mittleren Alters und nicht mit Kids gedreht worden ist", sagt Landis lachend. "Wir haben inzwischen alle eine Familie und auch eine andere Einstellung zum Leben als beim ersten Film."

Es war von Anfang an klar, daß für Elwood ein neuer Partner gefunden werden mußte. Landis hierzu: "Die Blues Brothers sind ein Comedy-Team, wie Abbott und Costello oder Laurel und Hardy, und da Jake nicht mehr da war, brauchte Elwood einen neuen Partner."

Für die tragende Rolle dieses neuen Partners schufen Aykroyd und Landis die Figur des Mack, eines singenden Bartenders, den Elwood nach einer wilden Auseinandersetzung mit der Chicago-Gruppe der Russenmafia zum Blues Brother macht. Für die neue Rolle gewann Aykroyd John Goodman, einen großen R&B-Fan und langjährigen Verehrer der Blues Brothers. Alle waren sich einig, daß John Goodman für die Rolle hervorragend geeignet war.

"Ich hatte großen Respekt vor Johns schauspielerischer Leistung", erinnert sich Aykroyd, "außerdem konnte er singen und tanzen. Es paßte alles ganz prima."

Auch Goodman war von dem Projekt aus vielen Gründen begeistert, nicht zuletzt, weil er nun die Gelegenheit hatte, mit den Musikidolen seiner Kindheit zu spielen. "Als ich erfuhr, daß sie einen neuen Blues-Brothers-Film planten, rief ich Dan an und sagte, ich würde alles tun - betteln, stehlen, Schulden machen - um in dem Film mitzuspielen", sagt Goodman. "Also lud er mich ein, und ich sang eines Abends mit ihm und der Band im House of Blues, und das lief offenbar gut, und sie nahmen mich in ihre Mitte auf. Der nächste Grund: Ich kann jetzt mit Leuten wie Steve Cropper und Duck Dunn vor dem Mikro rumhängen, und ich kann mit Aretha Franklin und James Brown arbeiten. Ich komme mir vor wie im Showbusiness-Himmel!"

Joe Morton spielt die Rolle des Cabel Chamberlain, eines hundertprozentig gesetzestreuen Bilderbuch-Cops aus Illinois, der zufällig Elwoods einziger lebender Verwandter ist.

"Wir können uns glücklich preisen, daß wir Joe haben", sagt die Produzentin Leslie Belzberg. "Die Blues Brothers sind eine Musikgruppe, und es ist wichtig, daß die Schauspieler singen und tanzen können. Joe Morton ist perfekt, weil er nicht nur ein talentierter Schauspieler ist, er hat auch bereits in vielen Broadway-Musicals gespielt, hat eine phantastische Stimme und ist ein umwerfender Tänzer. Die Rolle ist ihm echt auf den Leib geschrieben."

Mortons Meinung: "Ich habe schon immer davon geträumt, ein Blues Brother zu werden. Ich singe und tanze gern, also habe ich die Gelegenheit ergriffen, in einem Film mitzumachen, in dem die Musik so phantastisch ist und in dem sich alle so köstlich amüsieren. Ich konnte es kaum glauben, als ich auf der Bühne stand und mit James Brown und Sam Moore eine Version von "John the Revelator" sang."

Mit "Blues Brothers 2000" nahmen die Filmemacher die Absicht des ersten Films wieder auf, R&B ins amerikanische Bewußtsein zurückzubringen. Mehr noch: Sie überbrachten die Botschaft des Blues einer ganzen Generation. "Es war eine gute Idee, ein Kid im Film zu haben, immerhin ist das Thema des Films der Versuch Elwoods, sich eine Familie aufzubauen", sagt Aykroyd. J. Evan Bonifant spielt den Buster, einen zehnjährigen Waisenjungen, den Elwood erzieht.

Buster ist der lebende Beweis dafür, daß es Blues Brothers in allen Größen gibt. Bonifant war noch nicht auf der Welt, als der erste Film gedreht wurde, aber er ist trotzdem ein Fan der Blues Brothers, die er von Videos kennt. Seine Lieblingsszenen aus dem ersten Film sind zwar die Autojagden, trotzdem fand er schon bald Gefallen an der Musik, die er auf dem Set von "Blues Brothers 2000" hörte. "Wenn sie mich beim Vorsprechen über die Geschichte des Blues gefragt hätten, wäre ich bestimmt durchgefallen", erzählt der junge Schauspieler lächelnd. "Aber ich glaube, daß ich inzwischen eine Menge gelernt habe. Ich hatte sehr gute Lehrer. Außerdem gefällt mir die Musik; sie ist viel, viel schöner als Heavy Metal."

Die Blues Brothers waren lange Zeit das Synonym für die beste Musik, die je in Amerika gemacht wurde. Und diese Tradition setzt sich in "Blues Brothers 2000" fort. "Der erste Film schuf über Nacht ein Verständnis für Rhythm and Blues", erklärt Belzberg, "und ich glaube, die Zuschauer wollen, daß dieser Prozeß in "Blues Brothers 2000" weitergeht. Wir wollen sie nicht enttäuschen. Es gibt in dem neuen Film sogar noch mehr Musik als in dem alten."

"Wir haben eine phantastische Gruppe zusammengebracht", schwärmt Landis. "Berühmte, traditionelle R&B-Künstler wie James Brown, Aretha Franklin, B. B. King, Wilson Pickett, Eddie Floyd, Junior Wells, Lonnie Brooks, Taj Mahal, Sam Moore, aber auch neue Namen wie Jonny Lang, Erykah Badu und Blues Traveler. Das ist wirklich eine erstaunliche Gruppe von Musikern und Sängern."



Die Filmmusik von "Blues Brothers 2000" ist ein Kaleidoskop aus Blues, Soul, R&B, Rock and Roll - alles vom Feinsten - und sogar aus Country and Western, vorgetragen von einigen der besten Künstler der letzten vierzig Jahre. Aretha Franklin, die ihre Rolle aus dem ersten Film wieder aufnimmt, hat den Song "Respect" im Studio neu eingespielt. Die Fassung von 1967 wurde schon bald zu einer Art Hymne einer ganzen Generation und ist heute ein Klassiker.

Aretha Franklin hierzu: "Ich sagte zu John Landis und Paul Shaffer: 'Wenn wir's nicht genauso gut oder sogar besser machen können als vor dreißig Jahren, dann sollten wir's lieber lassen'. Also, ich glaube, wir waren sogar besser. Der Film hat den ganzen Zauber des alten Klassikers und dazu einen modernen Touch." "Und außerdem" sagt die Queen of Soul stolz, "muß ich diesmal Klavier spielen."

James Brown, der wieder den Right Reverend Cleophus James spielt, hält die Predigt, die für Cabel Chamberlains "Offenbarung" verantwortlich ist, und er singt mit Sam Moore den Gospelklassiker "John the Revelator".

Wilson Pickett und Eddie Floyd singen mit Jonny Lang "634-5789", den Hit, der in den Sechzigern von Floyd und Steve Cropper für Pickett geschrieben wurde.

Die Blues Traveler singen einen neuen Song, der speziell für den Film geschrieben wurde: "Maybe I'm Wrong", und Junior Wells - wohl der größte Harfenspieler in der Geschichte des Blues - spielt mit dem Gitarristen Lonnie Brooks "Checkin' on My Baby".

Aykroyd und Goodman bekamen die Gelegenheit, in den Klassikern "It's Cheaper to Keep Her" und "Lookin For a Fox" zu zeigen, was sie können.

Aufgrund der enorm hohen Anforderungen an die Musik mußten die ohnehin langen Produktionstage regelmäßig um ein paar Stunden verlängert werden. Fünf der Nummern wurden live gedreht, da aber die Schauspieler für ihre Szenen Musik brauchten, mußten die meisten Titel vorher im Studio eingespielt werden. Das geschah entweder am Ende eines Drehtags oder am Wochenende.

Der Music Supervisor Paul Shaffer, der die Sessions vor den Aufnahmen orchestrierte, erklärt: "Man hat schon immer von den Blues Brothers erwartet, daß sie die Klassiker ihrer Musik so spielen, wie sie ursprünglich gedacht waren. Manchmal fügen sie etwas von ihrem eigenen Humor hinzu, aber grundsätzlich bleiben sie den Absichten des Originals treu. Wenn man die Songs heute neu einspielt, ist das Erfreuliche daran, daß man mit der modernen Technik genau hören kann, was damals passierte - nur im Sound unserer Tage. Natürlich war es hilfreich, daß wir die Klassiker zur Verfügung hatten. Den "Paten" und die "Queen of Soul": James Brown und Aretha Franklin, Wilson Pickett, einen der größten R&B-Sänger aller Zeiten, und Jonny Lang, einen der besten R&B-Künstler der Gegenwart."

Die Dreharbeiten zu "Blues Brothers 2000" waren für Shaffer besonders interessant, da er vor zwanzig Jahren die Original Blues Brothers Band mit Belushi and Aykroyd zusammengestellt hatte. "Damals hätte es niemand für möglich gehalten, daß die Blues Brothers so lange leben würden. Wir wußten zwar, daß wir die ultimative Rhythm-and- Blues-Band zusammengestellt hatten, aber wir hätten uns nicht einmal in unseren kühnsten Träumen vorstellen können, daß die Band nach zwanzig Jahren noch zusammen spielen würde."

Shaffer fährt fort: "Ich mußte mich damals im letzten Augenblick aus dem Film zurückziehen, und ich habe das immer bedauert. Ich finde es daher besonders schön, daß ich jetzt nach all den Jahren hier tun kann, was ich damals hätte tun sollen."

Die Freude, in einem zweiten Film wieder zusammen zu sein, war auch bei den Mitgliedern der Blues Brothers Band spürbar. "Es ist unglaublich", spottete Murphy Dunne, "wenn man bedenkt, daß nur achtzehn Jahre Beten und drei Paar Schwielen an meinen Knien genügten, diese großartige Produktion auf die Beine zu stellen." Der Trompeter Alan "Mr. Fabulous" Rubin verglich die Dreharbeiten mit Sommerferien: "Das war der schönste Sommer meines Lebens", rief er aus, "von der Crew bis zum Cast, der Elan auf dem Set ist einfach umwerfend! Ich komme mir vor wie auf einem besonders gut gelungenen Ausflug."

Wie bei jedem großen Wiedersehen wurden Erinnerungen ausgetauscht und Geschichten erzählt. Viele der Geschichten kreisten um den toten Belushi. "Es war phantastisch, mit John zu arbeiten", erinnert sich Cropper. "Er war lustig und großherzig und kümmerte sich immer um seine Freunde. Er war einfach ein toller Kerl." Aykroyd fügt traurig hinzu: "Jedesmal wenn ich durch die Studiotür komme, denke ich, wie schön wäre es jetzt, wenn John hier bei uns wäre, und wie er seine Freude an dem hätte, was wir hier machen. Ich vermisse ihn sehr, aber ich spüre, daß er im Geist bei uns ist."

Einer der Höhepunkte für alle Beteiligten war der monumentale Wettstreit der Bands vor Queen Mousette zwischen der Blues Brothers Band und den Louisiana Gator Boys, einer Supergruppe, die eigens für diese Gelegenheit zusammengestellt wurde. Einundzwanzig der größten Superstars der Welt präsentierten ihre Musikstile: vom R&B bis zum Jazz, vom Rock and Roll zur Country-and-Western-Musik.

Alle waren sich einig, daß dieses großartige Ereignis in die Annalen der Musikgeschichte eingehen würde. Landis schwärmt: "Es ist phantastisch, wenn man bedenkt, wen wir auf der Bühne hatten: B. B. King, Bo Diddley, Eric Clapton, Steve Winwood, Dr. John, Jeff Baxter, Isaac Hayes, Travis Tritt, Lou Rawls, Koko Taylor, Billy Preston. Es kam mir vor, als wäre ein Traum wahr geworden."

Angeführt von B. B. King, hielten die Louisiana Gator Boys die Darsteller, die Crew und die Statisten in Atem, als sie eine lärmende Fassung von "How Blue Can You Get" spielten. Die Energie, die von der Bühne ausging, war so stark, daß alle angesteckt wurden, und als dann die Blues Brothers auf die Bühne kamen und in der größten Jam- Session aller Zeiten den Hit von Gary U. S. Bond "New Orleans" spielten, gab es keinen im Studio, der nicht mitgerockt hätte. Wie in allen Musicals, und "Blues Brothers 2000" ist, wie Landis betont, ein Musical, spielt der Tanz auch hier eine große Rolle. Die 14 Musiknummern des Films beinhalten eine Mischung von Broadway-Stil, Busby Berkley, Burleske und traditionellem Konzert. "Die Leute fangen in diesem Film oft einfach an zu singen und zu tanzen", sagt Landis lächelnd. "Der Film ist viel ehrgeiziger als der erste, was die Musiknummern und die Choreographie anbelangt."

Der Choreograph Barry Lather war verantwortlich dafür, daß die Mitwirkenden ihre Schritte beherrschten, und obwohl Goodman sich selbst den "Alptraum eines jeden Choreographen" nennt, sagt Lather, es sei eigentlich gar nicht so schwer gewesen, den Blues Brothers ihre Bewegungen beizubringen. "Die Blues Brothers haben ihren eigenen Rhythmus", stellt Lather fest. "Sie haben ihre eigene Energie und ihre eigene "Würze", und deshalb sind sie so einzigartig. Als Choreograph ist es nicht nur mein Job, den Jungs die Schritte zu zeigen, ich muß auch dafür sorgen, daß sie sich bei ihrer Arbeit wohl fühlen. Also habe ich Bewegungen eingebaut, die sie bereits beherrschten, und dann habe ich ihnen noch ein paar Schritte gezeigt, die ich cool fand und mit denen sie groß rauskamen."

Die Tradition der spektakulären Stunts und der ausgeklügelt inszenierten Autojagd- und Crashszenen wird in "Blues Brothers 2000" fortgesetzt. Da ist zunächst die atemberaubende "Comeback"-Szene mit dem brennenden Auto, das aus einer Höhe von 25 Metern herunterfällt. Und ganz nebenbei gibt es in dem Film den größten Autotrümmerhaufen der Filmgeschichte. Wieder einmal hinterlassen die Blues Brothers unwissentlich eine Spur des Chaos und der Zerstörung. "Einige Fahrten sind allerdings unumgänglich, vor allem die, in denen Elwood vor den verschiedenen Mächten flieht, die ihn verfolgen", sagt Aykroyd lächelnd.

Das Fahrzeug, in dem Elwood der geballten Macht der Polizisten, der Gangster und der Schurken entflieht, ist ein 1990er Crown Victoria, der als "The Bluesmobile" in die Kinogeschichte eingegangen ist. Das Zauberauto ist ein ehemaliges Polizeifahrzeug, ausgerüstet mit einem 400-PS-NASCAR-Motor und einem "Nitro"-Knopf, mit dem sich die Leistung auf 700 PS erhöhen läßt. Diese Leistung ist nötig für die Stunts und das ganze automobile Chaos. Unter anderem kann das Bluesmobile fliegen, es kann überall parken und notfalls unter Wasser fahren.

Der Stunt Coordinator Rick Avery, der schon zuvor mit Landis in "Beverly Hills Cop III" und "Bloody Marie - Eine Frau mit Biß" gearbeitet hatte, freute sich über die Gelegenheit, mit Landis in "Blues Brothers 2000" zusammenzuarbeiten. "Ich kenne John seit acht Jahren, und er hat schon alles gemacht - jeden nur denkbaren Stunt. Er kennt unseren Job ganz genau und respektiert, was wir machen; er ist der Traumregisseur für einen Stuntman." Avery hatte Freude daran, die sensationellen Crashszenen auf die Leinwand zu bringen, die Stürze aus der Höhe und die Präzisionsfahrten zu koordinieren. Außerdem war es spannend für ihn, die Fluchten aus den verschiedenen Explosionen zu zeigen. Aber die echte Herausforderung für den mit allen Wassern gewaschenen Stuntman war die Aufgabe, den größten Crash zu veranstalten, den man jemals in einer einzigen Filmszene gesehen hat.



Für den Schlag-auf-Schlag-Crash, der auf der Leinwand knapp zwei Minuten dauert, brauchte Avery vier Monate Planungszeit. Und die Filmemacher brauchten drei Drehtage. Sie verwendeten dazu ein Multi-Kamera-Setup. Einige der besten Fahrer der Stunt-Industrie standen zur Verfügung: Jack Gill, Bob Minor, Eddie Braun, Buck McDancer und Joni Avery, um nur ein paar Namen zu nennen. Avery und sein Team ließen 60 Autos in verschiedene Richtungen rollen, hüpfen oder krachen, und zwar auf verschiedenen Ebenen und mit verschiedenen Geschwindigkeiten: in ein Teerfahrzeug, ein Abfallauto, einen Wohnwagen und - ineinander. "Es war, als hätten wir alle Autos, die insgesamt in dem ersten Film kollidierten, gleichzeitig zusammenstoßen lassen", sagt Avery. "Ich glaube, von diesem Stunt werden die Leute noch nach Jahren reden."

Die Dreharbeiten zu "Blues Brothers 2000" begannen am 3. Juni 1997 und zogen sich bis Anfang November hin. Die Geschichte beginnt in Chicago, und die Action umspannt fünf Staaten - Illinois, Kentucky, Indiana, Mississippi und Louisiana. Die Filmemacher wollten, daß man den Eindruck hatte, die Blues Brothers reisten von Illinois nach Louisiana. Das war eine interessante Aufgabe für den Produktionsdesigner Bill Brodie und sein Art-Department, da der Film weitgehend an Locations in und um Toronto gedreht wurde. "Es ändert sich nicht allzuviel, wenn man eine Grenze überschreitet: Kornfelder sind nach wie vor Kornfelder, und die Camper in Kentucky sehen ziemlich genauso aus wie die in Ontario", erklärt Brodie.

"Und übrigens, wie unser Regisseur immer wieder bemerkt, wurde "Casablanca" in Burbank gedreht." In dem Maße, in dem die Blues Brothers weiter nach Süden reisten, wurde es für die Art-Abteilung schwieriger, die Topographie anzupassen. Tropische Pflanzen, spanisches Moos und Kudzu-Weinreben wachsen in Ontario nicht gerade im Überfluß. Aber die Erfindungskraft kam zu Hilfe, und mit echtem spanischem Moos direkt aus Florida (nicht weniger als fünf Tonnen!) hatten Brodie und seine Crew schon eine der wichtigsten Zutaten, die sie brauchten, um einen ehemaligen Park am Rande von Toronto in die üppige Plantage von Queen Mousette in Louisiana zu verwandeln.

Während die Gärtner das Moos auslegten und Kudzu-Weinreben aus Seide und Draht "pflanzten", überwachten Brodie und der Art Director Dan Yarhi den Bau der Fassade des Herrenhauses von Queen Mousette. Das herrliche Vorkriegsgebäude sollte das typische Ambiente einer historischen Plantage aus dem Süden haben. Als Vorlage diente eine Zeichnung aus einem alten Geschichtsbuch. Für den Bau der 30 x 15 Meter großen Fassade brauchten die Arbeiter fast sechs Wochen. Als die Struktur aufgestellt war, übernahmen die Maler und die Dekorateure die Arbeit. Mit Farbe und Putz schufen sie eine Frontansicht, die zwar baufällig und heruntergekommen wirkte, aber trotzdem noch etwas von dem Glanz und dem Reichtum besserer Tage vermuten ließ. Gaslaternen, wuchernde Weinreben, ja sogar lebende Alligatoren wurden herbeigeschafft, um das geheimnisvolle Aussehen zu unterstreichen.

Das Innere des Herrenhauses wurde in einem Tonstudio in Toronto gebaut und sah ganz anders aus. Das lebendige, farbenprächtige Interieur war teilweise dem House of Blues nachempfunden und strahlte den ganzen Zauber des Mardi Gras aus. Die Wände waren bedeckt mit Afro-Kunst und überlebensgroßen Masken und Skulpturen von Albert Einstein, "Satchmo" und einem riesigen Gorilla. Diese festliche Umgebung war die perfekte Location für den legendäre Wettstreit der Bands. "Queen Mousette ist eine hundertdreißigjährige Voodoo-Königin", erklärt Brodie, "also achteten John und Dan genau darauf, daß ihr Haus auch das Zauberhafte und Geheimnisvolle ihres Charakters ausstrahlte."

Zu den anderen Kulissen gehörten das Innere und das Äußere von Willies Strip-Club, Malvern Gasperons Schrottplatz und der Zeltplatz, auf dem die Erweckungsveranstaltung von Reverend Cleophus stattfindet.

Elwoods Entlassung aus dem Gefängnis wurde in den Strafanstalten von Millhaven und Bath am Stadtrand von Kingston, Ontario, gedreht. Trotz eines Sprechverbots zwischen den Gefängnisinsassen und der Crew äußerten sich die Strafgefangenen, indem sie ein weißes Tuch mit der Aufschrift "Blues Brothers Rule" aus einem der Fenster hißten. Ein leerstehender Jahrmarkt in Markham, Ontario, etwa eine Stunde nördlich von Toronto, war der Cynthiana-Jahrmarkt in Kentucky. Dort spielt der Comeback-Auftritt der Blues Brothers. Zweitausend Statisten wurden über Zeitungen und Radio zusammmengetrommelt, um bei der Szene mitzuspielen, in der die Blues Brothers aus vollem Halse "Ghost Riders in the Sky" singen. Die Begeisterung der Menge war alles andere als gespielt. Die Leute wurde nicht nur von Aykroyd und Goodman unterhalten, sie durften auch die Blues Brothers Band live erleben. Außerdem hatten die Statisten die Ehre, Kinomagie vor Ort mitzuerleben, als das Special-Effects-Team den für die Szene vorgeschriebenen Sturm und Regen erzeugte.

Die wunderschöne Architektur und die Skyline von Chicago konnte das Produktionsteam aber unmöglich an einem anderen Ort als in Chicago selbst bekommen. Als die Dreharbeiten in Toronto zu Ende gingen, bezog eine zweite Produktionseinheit in Chicago Stellung. Landis verbrachte mit der zweiten Einheit eine Woche in Chicago. Sie filmten wichtige Orte wie Wrigley Building, Sears Tower, El- Züge und Bahnsteige und auch die atemberaubende Skyline bei Nacht. Bei seinem Besuch in Chicago ließ sich Landis die Gelegenheit nicht nehmen, den Ort aufzusuchen, der im ersten Film Ray's Music Exchange gewesen war. Dort filmte die Unit im Vorbeifahren die Wandmalerei aus dem Original-Film. Das Bild ist nach all den Jahren immer noch an der Wand des Leihhauses in der 47. Straße.

Die Kostüme für "Blues Brothers 2000" entwarf die Oscar-nominierte Designerin Deborah Nadoolman, die bereits für den ersten Film gearbeitet hatte. "Fragen Sie die Leute nach dem, was ihnen an den Blues Brothers am besten gefallen hat, dann sagen sie ohne zu zögern: 'Die Kleider'", sagt Nadoolman lachend. "Sie hat vollkommen recht", stimmt Morton zu. "Ich meine, wer sonst trägt solche schönen schwarzen Anzüge, tollen schwarzen Brillen und gepflegten schwarzen Hüte?"

Die unvermeidlichen schwarzen Anzüge und Hüte der Blues Brothers stammen von dem Cover eines Jazz-Albums aus den Fünfzigern. Es war ein Bild von John Lee Hooker in ähnlichem Outfit. Als Aykroyd und Belushi den Mythos Blues Brothers schufen, fügten sie später noch die Sonnenbrillen vom Typ Ray Ban hinzu. Musiker - und somit auch die Blues Brothers - sollten aussehen wie Geschäftsleute. Dadurch sollten sie der Aufmerksamkeit der Gesetzeshüter entgehen. Im Lauf der Jahre wurden die Anzüge das Markenzeichen der Blues Brothers, und sie wurden von einem ganzen Heer von Fans und Nachahmern auf der ganzen Welt getragen. "Man kann sich diese Verkleidung leicht beschaffen", meint Aykroyd. "Ein flacher Filzhut, eine Sonnenbrille, weißes Hemd, schwarze Krawatte und ein alter schwarzer Anzug, das alles kann man sich leicht kaufen. Ein solches Outfit sieht man oft an Halloween oder bei Sportveranstaltungen. Ganz egal, wie viel man von Soul versteht oder wie musikalisch man ist, wenn man eine bestimmte Kleidung anlegt, legt man die ganze Haltung mit an."

Um den verschiedenen Ansprüchen des Films gerecht zu werden (einschließlich der Stunts und der Musiknummern), entwarf Nadoolman von jedem Anzug zehn Versionen. Die Outfits, die Aretha Franklin und ihre Freundinnen tragen, sind die Hommage von Nadoolman an das Haus Chanel. "Alle sollten attraktiv aussehen, aber es sollte auch lustig sein", erklärt Nadoolman. "Also dachte ich, es wäre lustig, mit den französischen Designern zu spielen, insbesondere mit Coco Chanel und Karl Lagerfeld. Also sieht man die doppelten "C"-Ohrringe, die Knöpfe, sogar die Schuhe mit den Kappen. Aber wir nahmen alles - die Farben, die Accessoires, den gesamten Look - ein bißchen auf die Schippe. Die Damen waren begeistert von ihren Kostümen."

Die schönen Kleider von Erykah Badu waren inspiriert von der Erinnerungen Nadoolmans an einen Besuch in Haiti. "Als ich ungefähr 15 war, besuchten wir die Zitadelle, die Henri Christoff gerade baute", erinnert sich die Designerin. "Nachdem er die Franzosen rausgeschmissen hatte, krönte sich Christoff zum Kaiser von Haiti und hatte einen "Hof". Seine Höfling waren unverkennbar Haitianer - in der Kleidung des französischen Hofs." Nach dieser Erinnerung, die ihr als junge Frau einen tiefen Eindruck gemacht hatte, dachte Nadoolman, es sei interessant, die Queen als einen afrozentrische Marie Antoinette auszustaffieren. Die vielschichtigen Gewänder wurden aus farbenprächtigen Stoffen mit afrikanischen Mustern hergestellt. Die Fischbeinkorsetts wurden in wochenlanger Arbeit mit großem Aufwand in Handarbeit hergestellt.

Für die kunstvolle Perücke, die Badu trägt, brauchten fünf Leute zwei Wochen. Die Perücke wurde nach dem Stil der Marie Antoinette mit echtem Haar hergestellt und hatte Zöpfchen statt einfacher Locken. Shaffer, der Marco, den Majordomus der Queen, spielt, wurde ebenfalls in ein Kostüm des 18. Jahrhunderts gesteckt. Die Kostüme für die Tanzgarden der Queen Mousette waren von den Tonton Macoutes Haitis inspiriert. Bei den Stoffmustern der Kleider, die Brown, Moore und der Chor tragen, ließ sich Nadoolman von afrikanischen Motiven inspirieren.

Der Kameramann David Herrington war für den Gesamteindruck des Films verantwortlich. Dale Beldin besorgte den Schnitt.

Darsteller

In "Blues Brothers 2000" gibt es ein Wiedersehen mit vielen Mitwirkenden des Original-Films. Zu den alten Bekannten gehören: James Brown, Aretha Franklin, Steve Lawrence, Frank Oz, Kathleen Freeman, Jeff Morris und die Original Blues Brothers Band: Steve "The Colonel" Cropper, Donald "Duck" Dunn, Murphy Dunne, Willie "Too Big" Hall, Tom "Bones" Malone, Lou "Blue Lou" Marini, Matt "Guitar" Murphy und Alan "Mr. Fabulous" Rubin.

In weiteren Rollen spielen B. B. King, Paul Shaffer, Erykah Badu, Nia Peeples, Wilson Pickett, Jonny Lang, Eddie Floyd, Sam Moore, Taj Mahal, Blues Traveler, Darrell Hammond, Shann Johnson, Junior Wells und Lonnie Brooks, außerdem zahlreiche Überraschungsgäste.